Again a German translation for the convenience of German readers:
Zunächst mal ist es bemerkenswert, daß de Carlo diesen Artikel [über das Tanz-Festival in Recklinghausen] nicht ins Englische übersetzt...
Natürlich!, liebe Frau Fischer, haben Sie keine
originale Tracht, denn Sie sind keine Indianerin. Es ist reichlich frech von Ihnen zu behaupten, sie trügen Originalkleidung.
Außerdem sprechen sie nur von einer indianischen Kultur – es mag Sie überraschen, aber es gibt hunderte indianischer Kulturen in Nordamerika. Kennen Sie den Filmtitel „500 nations“?
Und entschuldigen Sie schon, aber eine
komplette Übersicht über mehrere hundert Kulturen an einem Wochenende? Also, Ethnologen schaffen dies in einem ganzen Berufsleben bei weitem nicht. Vielleicht können Sie denen ja behilflich sein.... Mit weniger Zynismus gesagt: Sie können es nicht schaffen, an einem Wochenende einen Überblick über alle indianischen Kulturen zu geben. Wenn Sie ernsthaft glauben, daß dies machbar ist, müssen Sie meinen, diese Kulturen hätten so wenig anzubieten, daß es kaum der Rede wert ist. Dies wäre jedoch arg rassistisch. Indianische Kulturen sind sehr viel mehr als Powwows und Tipis.
Ebenso wird Ihr Publikum keinen „Indianerschmuck“ herstellen können – da sie keine Indianer sind. Die Leute können nur mehr oder weniger gelungene Imitationen herstellen. Sie vermitteln ein völlig falsches Bild, wenn Sie Ihrem Publikum erzählen, es könne 'Indianerschmuck' basteln. Auch dies ist rassistisch.
Und ich muß doch sehr bitten: Senor Giovanni und ein „bekannter Indianer“?
? Auweia! Er ist ein Poser und Lügner, und darauf sind Sie bereits mehrfach aufmerksam gemacht worden. Die Kiowa Nation kennt Giovanni nicht, er ist nicht eingetragen und war es nie.
All dies macht Ihren Anspruch auf „Authentizität“ völlig wertlos. Sie können keine authentische Indianerin sein, ebenso wie Senor Giovanni kein authentischer Indianer ist.
Ach, und Sie laden Hobbyisten und Powwowtänzer zu der Veranstaltung ein – die können tanzen und diesen „kompletten Überblick“ für Ihr Publikum herstellen. Sie kündigen auch noch öffentlich an, daß die Bezahlung für Hobbyisten und Powwowtänzer ein wertloses Stück Papier ist. Wer kassiert denn bei dem Event? Wir können annehmen, daß zwei Personen abkassieren: Senor de Carlo und Sie. Denn
Sie und de Carlo werden da gewiß nicht nur für ein lahmes „Danke, Leute“ auftreten. In einem deutschen Forum schrieben Sie gerade, das Event werde von
Ihrer Firma organisiert – eine Firma ist ein profitorientiertes Unternehmen. Und Sie erwarten, daß andere Ihnen für nothing ordentlich dabei helfen abzukassieren und dafür nur ein lauwarmes Danke erhalten? Klar, eine tolle Idee, andere für sich arbeiten zu lassen, ohne Bezahlung....
Daher mein Appell an die deutschen Hobbyisten und Powwowtänzer:
Geht NICHT nach Recklinghausen und ermöglicht es de Carlo und Frau Fischer, Geld zu verdienen! Er und Frau Fischer
brauchen euch (und wollen euch benutzen), um Leute in indianischer Kleidung dort zu haben, die die versprochenen vielen Nationen und den Überblick ermöglichen („Hobbyisten und Powwow-Tänzer, egal welchen Stamm sie darstellen....“). Am Ende der Veranstaltung gibt es für euch einen lahmen Händedruck und einen Wisch. Ratet doch mal, ob die 'Organisatoren' auch mit so bescheidenem Lohn nach Hause gehen.